Donnerstag, 22. Oktober 2015

Im Wandel der Zeit. Vom 'Homo Sapiens' zum 'Homo Digital'.


''Fortschritt ist ein schönes Wort. Seine Triebkraft aber heisst Wandel. Und der Wandel hat seine Feinde.'' -Robert Kennedy-

Solang ''Wandel'' nicht das langsame hin- und hergehen meint, sondern das Zuwenden und Fortschreiten in eine neue Richtung, dann liegen die Begriffe Fortschritt und Wandel ganz nah beieinander. Fortschritt verlangt Veränderung. Mit jedem Schritt lassen wir etwas zurück und wenden uns etwas 'Neuem' zu. Doch ist das 'Neue' immer gleich etwas besser? Verlassen wir das 'Schlechtere', um uns zum höheren weiterzuentwickeln? 

Klar ist, dass die Digitalisierung der Gesellschaft im privaten Bereich und im beruflichen Alltag mittlerweile stark an Bedeutung gewonnen hat. 

In vielen Bereichen unseres Lebens ist die Digitalisierung nicht mehr weg zu denken und unsere Abhängigkeit scheint stetig zu wachsen.

Auf privater Ebene haben Smartphones, Tablets und Laptops unsere Welt in einen Online-Supermarkt verwandelt. Produkte und Dienstleistungen können günstig und zu jeder Zeit online erworben werden. Dazu bieten Online Zahlungsdienste wie PayPal schnelle und einfache Online-Zahlungsmethoden an. In der Unmenge von täglichen Informationen ermöglicht uns die digitale Welt leichteren und schnelleren Zugriff zu relevanten Informationen, was auch dazu geführt hat, das sich unser Informationsverhalten verändert hat. Internetrecherchen finden nach Keywords und nach Bedarf statt, um Informationen auf das Wesentliche zu reduzieren.

Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren neben dem privaten Bereich, auch im beruflichen Alltag an Bedeutung gewonnen. Soziale Medien haben Einzug gehalten, neue Technologien ersetzten die Geschäftsmodelle der klassischen Ökonomie und zu dem haben örtliche und räumliche Unabhängigkeit neue Arbeits- und Geschäftsmodelle ermöglicht. Kommunikationswege sind vereinfacht und beschleunigt worden, was den Unternehmen viel Zeit und Kosten erspart. Die Digitale Revolution hat uns im Zeitalter der Globalisierung somit die nötige Flexibilität und Mobilität ermöglicht, was insbesondere für die internationale Zusammenarbeit von Bedeutung ist.  

Auf der anderen Seite müssen wir uns fragen, wozu dass alles führen kann. Diese neuen Möglichkeiten, die uns die Digitale Welt eröffnet, bringen auch Gefahren mit sich. So selbstverständlich sie für uns mittlerweile geworden ist, so wenig verantwortungsbewusst sind wir uns mit dem Umgang eigener und fremder Daten geworden. Das Posten von Fotos in Sozialen Netzwerken bedeutet leider auch die Kontrolle über die Verwendung und Verbreitung unserer Bilder zu verlieren und Themen wie Cybermobbing und Internetsucht sind aktueller denn je geworden. Besonders Kinder und Jugendliche sind gefangen in der digitalen Welt, asozialisiert und entfremdet von der realen Welt, ohne Wissen über die Gefahren und Auswirkungen. „Digital Junkies“, eine Bezeichnung für diejenigen, die sich im Netz verlieren, so abhängig und zutiefst zerstört, dass sie total aus ihrem realen Leben scheiden. Die Digitalisierung wirkt sich auch auf die Erziehung aus. Zum Schutz und zur Prävention dieser Negativauswirkungen müssen Eltern ihre Kinder bewusst in einer Offlinewelt erziehen. Jugendliche müssen sensibilisiert werden, um ihnen einen gesunden Umgang mit der Medienwelt zu lehren. 
Der Einfluss der Digitalisierung führt zuletzt aber auch zum Verschwinden der Grenzen zwischen Beruf und Freizeit. Die Erwartung, im beruflichen Alltag wie auch in der Freizeit ständig erreichbar zu sein, hat zu permanentem Zeitdruck und Stress geführt. Zunehmende Gesundheitsprobleme, insbesondere Stresserkrankungen, sind dieser permanente Erreichbarkeit sowie dem täglichen Zugriff auf eine Unmenge neuer Informationen zuzuschreiben.

Es ist erschreckend, Sätze zu hören wie: „Die unter 30 Jährigen würden lieber auf das Auto oder ihren aktuellen Lebenspartner verzichten, als auf Internet oder Handy!“ 
Muss man sich nicht langsam fragen, ob die Digitale Revolution aus dem Menschen als soziales Wesen, eher ein Mensch der Entfremdung und Asozialisierung gemacht hat?

„Technology moves on“. Veränderung und Fortschritt sind unausweichlich. Nur müssen wir selbst entscheiden, wie wir damit umgehen und wie wir unsere Privatsphäre und uns selbst schützen. 

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